Weisst du, was ein umgekipptes Wasserglas, meine Wienreise und Shiatsu gemeinsam haben? Und was dies alles mit dem Vertrauen in meine Körpersprache zu tun hat? Nein? Na dann lies gerne hier weiter… Diese Situation kennst du sicher auch: Es muss schnell gehen, mit dem Kopf bist du bereits schon bei deinem nächsten Schritt und doch möchtest du nur noch schnell das Buch vom Tisch nehmen… und schwups, stösst du das Wasserglas um und die Flüssigkeit beginnt sich rasch auf dem Tisch zu verteilen. Ich habe in solchen Fällen meist nicht die Musse, neugierig zu beobachten, wie und wohin sich das Wasser verteilt. Und du? Und doch fasziniert es mich immer wieder, wie sich das Wasser seinen Weg sucht. Auf scheinbar ebener Unterlage beginnt es sich zu verästeln und sucht sich sein Flussbett. Wasser bahnt sich dort seinen Weg, wo der kleinste Widerstand herrscht… fliesst dorthin, wo es mit Leichtigkeit fliessen kann. Wie wäre es, wenn auch wir etwas mehr diesem inneren Fluss folgen könnten? Wie tönt das für dich, wenn die Gedanken einmal zurücklehnen dürften und dein Körper Entscheidungen fällen würde? Wie könnte das aussehen, wenn du deinem inneren Fluss, deiner inneren Bewegung vermehrt folgen würdest? Wie folge ich meiner inneren Bewegung?Meine Zeit in Wien – ein SelbstversuchIch war anfangs dieses Monats in Wien. Ich war das erste Mal alleine unterwegs, ohne vorgegebenem Programm. Ich wusste, dass dies für mich nicht nur einfach sein würde. Doch gleichzeitig freute ich mich darauf. Ich wollte diese Zeit unter anderem dazu nutzen, mich durch die Tage und die Stadt fliessen zu lassen. Da ich schon zum dritten Mal Wien besuchte, hatte ich überhaupt keinen Anspruch, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Ich wollte mich und die Stadt erleben. So bin ich dann auch am ersten Morgen in den Tag gestartet. In meinem Rucksack befanden sich eine Trinkflasche, ein Notizbuch und die Badesachen (es kann ja nicht sein, dass sich die Möglichkeit zum Bade anbieten würde und ich wäre nicht dazu ausgerüstet 😉). Und dann spazierte ich los… Ich spazierte dorthin, wo es mich hinzog. Ich bewegte mich solange einer Strasse entlang, bis ich sie nicht mehr spannend oder anziehend fand. Oder ich spürte an einer Kreuzung in mich hinein, in welche Richtung es mich zog und wechselte dann den Kurs. Wie habe ich das gemacht? Was habe ich gespürt? Ich wusste zu Beginn nicht, wie ich was wahrnehmen würde. Ich wusste aber aus meiner Shiatsuerfahrung, dass es sich mir dann schon zeigen wird, wenn ich in der Situation bin. Ich vertraute meinem Körper und seinen vielfältigen Signalen. Das Sehen, der Geruch, aber auch das Gehör und das Fühlen auf der Haut waren meine Empfänger. Sie haben mich aufmerksam gemacht. Manchmal war es etwas Schönes, das ich sah und in meinem Brustraum Bewegung oder ein Ziehen entstehen liess. Ein anderes Mal war es Baulärm, der mir beinahe den Atem nahm und mich in eine ruhige Strasse streben liess. Das Gefühl des Kribbelns auf der Haut, wenn mir etwas Berührendes begegnete und mich stillstehen liess. Ein Blick einer Person, das warme Gefühl im Herzbereich, die ersten Worte die gewechselt wurden und ich mich plötzlich in einem herzlichen Gespräch wiederfand. So gondelte ich durch die Stadt, fand ein etwas verstecktes, nettes Café für eine Erfrischung und fand mich mitten im Nachmittag in einem von Bäumen beschatteten Gartenrestaurant direkt an der Alten Donau. Und ja, die Badehosen kamen an diesem Tag auch zum Einsatz 🥰. Mit Körpervertrauen Entscheidungen fällen und mehr Leichtigkeit erlebenWarum erzähle ich dir das? Und was spricht gegen einen im Voraus schön geplanten Tag in Wien? Es spricht gar nichts gegen einen geplanten Tag. Das eine soll nicht das andere ausspielen oder verdrängen. Es ist vielmehr ein anderer Zugang, um Entscheidungen zu fällen, Wege zu gehen. Im Alltag ist dieses Dahinfliessen nicht immer möglich. Aber ich behaupte, es ist weit mehr möglich, als dass wir denken. In meinem Erleben war es so, dass ich durch diese Art viel leichter und weniger ermüdend viele Kilometer zurücklegte und die Stadt sehr intensiv wahrgenommen habe. Ich konnte mich auf Begegnungen einlassen. Ich fühlte mich mit mir, der Stadt und den Menschen mehr verbunden, als wenn ich mich anhand des Stadtplans von A nach B lotsen gelassen hätte. Es lohnt sich aus meiner Sicht, diese Art von Entscheidungen zu fällen, immer mal wieder im Alltag auszuprobieren. Ideen, wie du auf deinen Körper zu hören lernstVersuche zuerst, alles «was man/frau tun und lassen sollte», loszulassen. Dazu kann dir helfen, dass du bewusst ein und dann noch etwas bewusster ausatmest. Schicke mit jedem Ausatmen Sätze mit «ich sollte/ ich muss» für den Moment fort. Danach kannst du dir folgende Übungsfelder nehmen:
Wenn du nun versuchst die «To-Do-Liste», die Essensvorsätze, deinen Trainingsplan oder deine gewohnten Spazierpfade mal zur Seite zu legen, braucht es zunächst etwas Zeit und Ruhe, um in dich hinein zu lauschen.
Dein Körper kennt den Weg zu seiner Balance…… davon bin ich fest überzeugt! Unser Körper ist so genial. Er ist so schlau und weise und gibt uns zahlreiche Hinweise, was uns guttut und was eben weniger. Manchmal ruft er nur ganz leise. Dann ist es in einem hektischen Alltag recht schwierig ihn zu hören. So kann es kommen, dass er irgendwann lauter werden muss, damit wir zuhören. Sich Zeit nehmen und ihm Zuhören sind die ersten Schritte, die wir machen können, um von der Weisheit unseres Körpers profitieren zu können.
Möchtest du lernen, deiner inneren Körperbewegung mehr Raum zu geben?
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AutorinGeschichten und Bilder sind mir schon seit meiner Kindheit wichtig. Sich etwas ausmalen, vorstellen, im Kopf durchleben und mitfühlen - das begleitet mich bis heute. Darum fasziniert mich wohl auch die Symbolhaftigkeit, das Modell der 5 Elemente. Nicht nur in meiner Arbeit im Shiatsu, sondern auch im Miteinander mit anderen Menschen, im Erleben der Natur, mit der Auseinandersetzung mit mir selber sind sie mir wertvolle Wegweiser geworden - durch sie verstehe ich die Welt nochmals auf eine andere, bildhafte Art und Weise.
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