Ja, der Zyklus des Jahres neigt sich nun gegen Weihnachten und Silvester seinem Ende zu. Unsere Zeitrechnung gibt uns vor, dass wir nun abschliessen dürfen und mit dem 1. Januar neu beginnen. Die Natur zeigt uns mit dem Licht an, dass wir uns dem tiefsten Punkt im Jahr nähern - der Wintersonnenwende am 21.12. Die Energie nimmt bis zu diesem Zeitpunkt stetig ab, es wird dunkler, langsamer und leiser. Die Sonne ist Taktgeberin. Mit ihrem erneuten Erscheinen beginnen auch die Energien wieder langsam in Fahrt zu kommen. Zyklen finden in unserem Leben aber auch unabhängig vom Kalender statt... mitten im Jahr oder über einige Jahre hinweg.
Um einen Zyklus zu beginnen braucht es oft ein klares "Ja" oder wir nehmen durch einen bestimmten Umstand wahr, dass nun eine neue Ära beginnt. Wir begeben uns auf den Weg, stecken Energie in die Sache, sind beschäftigt... Doch wie sehen die Enden solcher Zyklen aus? Wie bewusst beendest du diese? Wieviel Zeit nimmst du dir dafür? ![]() Aus eigener Erfahrung und aus dem Erzählen der Frauen in der Praxis werden Projekte, Beziehungen, Wegbegleitungen oft im Hintergrund ausgefädelt. Ein klarer Schlusspunkt fehlt. Dafür stehen oft schon das nächste oder sogar die nächsten Projekte an, deren Glanz des Neuen uns anziehen. Nicht wenige meiner Klientinnen beklagen genau diesen Zustand: Ich habe keine Energie mehr. Ich weiss nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich fühle mich ausgelaugt und dennoch wie zugedröhnt. Ich stelle mir dies so vor, als ob ich mit jedem begonnenen Zyklus ein Buch in mein Zimmer hole und es aufgeschlagen auf den Boden lege. Je mehr Zyklen ich starte, ohne einen anderen zu beenden, desto mehr offene Bücher liegen in meinem Raum. Die Texte, die mir da entgegenleuchten, rufen immer noch nach Aufmerksamkeit und lassen mich so nicht in Ruhe. Wenn nun das Zimmer voll von offenen Büchern ist, dann können Gefühle der inneren Unruhe, Unzufriedenheit, geringer Selbtwert (ich erreiche nichts), Orientierunglosigkeit, Verzettelung auftreten. ![]() Die Natur zeigt es uns einmal mehr vor, wie wir mit den Energien leben können statt gegen sie: Jeder Zyklus will beendet werden. Ich glaube, dass es meist nicht daran liegt, dass wir nicht spüren, dass ein Zyklus vor dem Ende steht. Vielleicht sind es vielmehr die Vielzahl an Möglichkeiten, neue Dinge auszuprobieren und anzufangen, die uns vergessen lassen, dass da noch "offene Bücher" liegen. Vielleicht sind es auch fehlender Mut, Unbequemlichkeit, schwindendes Interesse oder Angst vor Konfrontation oder dem Loslassen. Ich lade dich ein, mal hinzuspüren, wieviele offene Zyklen du im Moment in deinem Leben hast, die eigentlich nach einem Ende rufen. Wieviele offene Bücher, die ausgelesen sind, die dir gedient haben, können geschlossen und ins Büchergestell gestellt werden? Suche dir ein, zwei offene Bücher aus und gehe deren Schliessung ganz bewusst an. Beende diese Zyklen mit Klarheit. Gerade auch die Zeit vor dem Jahresende eignet sich gut, um abzuschliessen, was ein Ende braucht. Das können offene Rechnungen sein, ausgeliehene Gegenstände, die du nicht mehr brauchst, Freundschaften, Streitigkeiten oder Mitgliedschaften, sie sich nicht mehr stimmig anfühlen sein. Auch die Wegbegleitung durch mich ist ein solcher Zyklus. Du hast dich aus einem bestimmten Grund für mich und meine Arbeit entschieden. Du bringst mir Vertrauen entgegen und wir gehen gemeinsam diese Verbindung ein. Wir schreiben gemeinsam einige Kapitel eines Buches aus deiner Bibliothek. Die einen Kapitel sind tiefgründiger, andere etwas oberflächlicher, die einen emotionaler, die anderen mit mehr Abstand, die einen farbiger, die anderen widmen sich einer Farbe und ihren Nuancen... Und auch da wirst du spüren, wann es Zeit wird, dieses Buch zu schliessen. Du wirst spüren, wann es für dich rund ist. Und dann ist es Zeit, von deiner Seite den Abschluss selbstverantwortlich einzuläuten.* Ich konnte in den letzten Tagen mit einer Frau das Buch meiner Wegbegleitung schliessen. Ein halbes Jahr durfte ich sie nach einer für sie schwierigen Zeit begleiten. Auch ihre Kapitel enthalten unterschiedliche Inhalte. In den letzten Wochen durfte sie spüren, dass sie nun die Etappe erreicht hat, die sie sich wünschte. Sie fühlt sich auf soliderem Boden, weiss nun ihren Raum wahr- und einzunehmen und konnte in dieser Zeit für sie wertvolle Ressourcen entdecken. Jetzt ist sie bereit, den Weg ohne den Shiatsu-Raum weiter zu gehen. Mich berührt es immer wieder, wenn wir auf diese klare Art und Weise unsere Wegbegleitung beenden können. Es gibt uns beiden die Möglichkeit, mit Wertschätzung und Anerkennung den Prozess zu betrachten und uns zu verabschieden. (*selbstverständlich ist es auch meine Aufgabe, mit dir zusammen immer wieder zu überprüfen, wo du in deinem Prozess stehst und dich zu ermutigen, hinzuspüren, ob und wie unsere gemeinsame Reise weiter geht) Und was dann? Wie wärs mal mit - Nichts? Oder besser gesagt mit - einfach mal absitzen, still und leer werden und sich ausruhen, anerkennen, was du bis hierhin geleistet hast und dir selber dafür danke sagen. Ich lade dich ein, diese Stille zwischen zwei Zyklen zu geniessen und verbinde dich mit dir.
Bleib beim Spüren. Bleib beim Fühlen, wo du Bewegung spürst, die frei fliessen kann und bei welchen Gedanken, Gefühlen die Bewegung ins Stocken kommt. Bloss wahrnehmen und anerkennen. Mehr braucht es jetzt nicht! Schau auf die Natur im Winter - sie ist still, aber nicht tot. Unter der Schneedecke keimen zum Teil schon die ersten Samen. Aber es ist noch alle Zeit des Winters, sich auszuruhen... Damit dann im Frühling mit voller Kraft neues Leben heranwachsen kann... oder einen neuen Zyklus mit Elan gestartet werden kann.
In diesen Fällen bin ich gerne für dich da... als deine Wegbegleiterin, Raumgestalterin und Raumhalterin, Fackelträgerin im Dunkeln, Handreicherin, Anstosserin.... Ich biete dir meine vielfälltigen Räume an, in denen du dich hinlegen und entspannen kannst, ruhig und doch achtsam werden kannst - DICH mit DIR verbinden kannst. Deine Kraft ist bereits in dir vorhanden! Beende den Zyklus des dich "Ohnmächtig und Ausgeliefert-Fühlens" - Sag JA zu dir.
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AutorinGeschichten und Bilder sind mir schon seit meiner Kindheit wichtig. Sich etwas ausmalen, vorstellen, im Kopf durchleben und mitfühlen - das begleitet mich bis heute. Darum fasziniert mich wohl auch die Symbolhaftigkeit, das Modell der 5 Elemente. Nicht nur in meiner Arbeit im Shiatsu, sondern auch im Miteinander mit anderen Menschen, im Erleben der Natur, mit der Auseinandersetzung mit mir selber sind sie mir wertvolle Wegweiser geworden - durch sie verstehe ich die Welt nochmals auf eine andere, bildhafte Art und Weise.
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April 2024
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